deutsche Übersetzung: Jonas Melzer (joe42@web.de)
Hydrogen ist ein Software-Synthesizer, welcher als eigenständige Drum-Maschine mit Wave-Patterns oder mit einem externen MIDI-Keyboard sowie Software-Sequenzern arbeitet.
Die neueste stabile Version von Hydrogen ist unter http://hydrogen.sourceforge.net verfügbar.
Der aktuellen CVS-snapshot des Sourcecodes kann direkt mit den folgenden Kommandozeilen abgerufen werden:
bash$ cvs -z3 -d:pserver:anonymous@cvs.hydrogen.sourceforge.net:/cvsroot/hydrogen co libhydrogen
bash$ cvs -z3 -d:pserver:anonymous@cvs.hydrogen.sourceforge.net:/cvsroot/hydrogen co hydrogen
Die gezogenen .tar.gz-Pakete müssen entpackt und dann lediglich mit den folgenden Zeilen übersetzt und compiliert werden:
bash$ cd libhydrogen-* bash$ ./configure bash$ make bash$ su -c "make install"
bash$ cd hydrogen-* bash$ ./configure bash$ make bash$ su -c "make install"
Es ist sehr wichtig sich für den passenden Audiotreiber zu entscheiden, da von der Auswahl die Gesamtperformance abhängt. Zur Wahl stehen der OSS-Audiotreiber und der Jack-Audiotreiber
Der OSS-Audiotreiber nutzt /dev/dsp und basiert auf dem OSS-Interface, welches von einer breiten Auswahl von Soundkarten unter Linux unterstützt wird. Das heißt, die Nutzung dieses Audiotreibers blockiert das Device /dev/dsp solange bis Hydrogen geschlossen wird und sperrt es für diesen Zeitraum auch für andere Software.
Der Jack-Audiotreiber verlangt einen laufenden Jack-Audioserver (Jack Audio Connection Kit), ein professioneller Audioserver mit minimalen Verzögerungszeiten und der Austauschmöglichkeit mit anderer Audiosoftware.
Im Fenster "Song Editor" befindet sich der zu Erstellende Song. Es enthält die fünf Knöpfe:
Ein neues Pattern erstellen (nach den Namen wird gefragt).
Das ausgewählte Pattern absenken.
Das ausgewählte Pattern anheben.
Ruft ein Menü auf, zur Änderung von Daten den Song betreffend (Name, Author, Kommentare)
und zum Löschen der Pattern-Sequenz oder allen erstellten Patterns.
Den gesamten Song abspielen
Unter den Knöpfen befindet sich die Liste mit den erstellten Patterns. In ihr wird festgelegt wann ein Pattern in der Sequenz vorkommt. Über einem Klick mit der linken Maustaste wird das Pattern an- oder abgewählt. Die Auswahl wird über ein "X" angezeigt. Ein Klick mit der rechnten Maustaste auf den Namen eines Patterns, öffnet ein Menü zum Kopieren, Löschen des Patterns oder Änderung des Namens.
Die Auswahl von "pattern properties" ändert den Namen. Jedoch können zwei verschiedene Patterns nicht den gleiche Namen haben.
Das Fenster "pattern Editor" ermöglicht das erstellen und ändern des Patterns
welches gerade abgespielt wird. Man kann Noten hinzufügen oder entfernen und die
Intensität jeder einzelnen abstimmen (laut oder leise). Die Combobox "Grid Resolution"
legt die Gitterauflösung fest und hilft so beim hinzufügen der Noten. Mögliche
Einstellungen für das Gitter liegen bei 4, 8, 16, 32 und 64 Schlägen. Bei der Auswahl
eines Instruments (gesamte Spalte) erscheinen im unterem Teil ein paar vertikale Balken, an
denen, dann die Intensität der einzelnen Noten eingestellt werden kann.
Der Knopf
(hear new notes) legt fest ob die Noten beim Neuhinzugefügen gleich abgespielt werden sollen.
Das Fenster "Mixer" erlaubt es Anpassungen bei der Lautstärke von jedem Instrument
des aktuellen Drumkits vorzunehmen. Es werden diverse Informationen, wie die aktuellen
Tonamplitude und die Maximalspitze angezeigt. Man kann die Attribute Balance
, Lautstärke, Solo
(ein Instrument, alle anderen sind auf Mute)
,
Mute
ändern,
das Sample für ein Instrument laden
oder einfach nur ein Instrument anspielen
.
Ein Doppelklick auf den Namen eines Instrumentes im "Mixer"-Fenster öffnet einen Dialog zum Ändern der Einstellungen.
Aus den Pull-Down-Menüs sind folgende Punkte zu betonen: "save as" speichert den aktuellen Song im .h2song-Format, "Export" exportiert den aktuellen Song als WAV, Preferences, Audio Engine Info, Drumkit Manager,
Dieser Dialog (File -> Preferences) ermöglicht es den zu verwendenden Audiotreiber auszuwählen und Einstellungen wie Samplingrate, Puffergröße, Metronom (an/aus) sowie dessen Lautstärke vorzunehmen.
Die Registerkarte "Midi System" enthält die Einstellung zum verwendetem MIDI-Kanal. Man hat die Wahl zwischen einem bestimmten (1-16) oder allen (all).
Unter "Appearance" kann man die Schriftart und Schriftgröße, den Fenstertyp (Programm mit "Child" oder "Top Level"-Fenstern starten) und die Fallgeschwindigkeit der Peaks am Mischpult festlegen.
Der Menüpunkt (Window -> Audio Engine Info) öffnet ein Fenster, welches die Hauptinformationen über Hydrogen und den verwendeten Audiotreiber liefert. Puffer und Samplingrate des "jack audio river" sind veränderbar, wenn der Server von der Shell aus gestartet wurde.
Über das Menü (Window -> show drumkit manager) öffnet man das Fenster des Drumkitmanagers. Es steuert alle Einstellungen, die die Drumkits betreffen. Wie z. B. das Binden der Samples (.wav) an die verfügbaren Spuren, um den "Groove" der Zielsituation anzupassen (Discomusik, Rock, Hiphop, etc.). Um eine grobe Vorstellung über die verwendung der einzelnen Drumkits zu erhalten, ist es ratsam sich die .h2song-Demo-Dateien anzuhören.
Auf der ersten Registerkarte erhält man die installierten Drumkits aufgelistet. Man kann Drumkits aus der Liste laden, sich rechts daneben eine Kurzbeschreibung durchlesen und bei Bedarf auch die nicht mehr benötigten Drumkits löschen.
Hier ist es möglich das aktuell verwendete Drumkit mit einer Kurzbeschreibung abzuspeichern.
Hier kann man ein Drumkit importieren (.h2drumkit) ...
... und hier exportieren.
Hydrogen hat zwei Hauptmodi: "Live"-Modus (Auswahl über
) und den "Song"-Modus (Auswahl über
).
Im aktivem "Live"-Modus wird kontinuierlich das aktuelle Pattern wiederholt. Er ist
zum Erstellen bzw. Ändern der einzelnen Patterns gedacht. Der "Song"-Modus
wiederholt hingegen das gesamte Werk und eignet sich zum arrangieren der gesamten Sequenz.
Wir fangen mit einem leerem Song und leeren Patterns an, so wie er standardmäßig beim Start vom Hydrogen vorliegt. Jetzt sollte der "Live"-Modus ausgewählt werden. Es ist auch möglich den Namen des leeren Patterns zu ändern.
Wir klicken auf
und während das Pattern abgespielt wird, fügen wir einfach ein paar Noten mit der
linken Maustaste im Gitter ein. Ändere die Gitterauflösung und die BPM-Geschwindigkeit
wie es genehm ist. Standardmäßig ist die Auflösung des Gitters auf 8 und die
Geschwindigkeit auf 120 BPM (der Bereich geht von 40 bis 300 BPM).
Klicke auf
um das Abspielen zu beenden. Um ein weiteres Pattern zu erstellen drücke einfach auf
und wiederhole die obigen Schritte.
Beachte jedoch vor dem setzen weiterer Noten, welches Pattern ausgewählt ist!
Sobald die Pattern erstellt sind, kann mann sie kopieren, löschen oder in der Liste
mit
und
umbewegen.
Das Kopier-/Löschkommando erscheint beim klicken mit der rechten Maustaste auf
den Namen des Patterns.
Man kann jederzeit das "Mixer"-Fenster öffnen, egal ob wir Patterns editieren oder nur abspielen.
Das Mischpultfenster ist in 16 unabhängige Spuren unterteilt, wovon jede einzelne
an ein Instrument gekoppelt ist. Hinzu kommt noch ein "Master Output"-Regler, der für
die Gesamtlautstärke steht. Jeder Spur hat die folgenden Funktionen. Die 4 Knöpfe (
), ein Verzögerungregler
, ein Balanceregler
, eine Anzeige des Maximalausschlags, einem Lautstärkeregler und dem Namen der Spur.
Mit Klick auf
ist nur das entsprechende Instrument hörbar, alle anderen sind auf Mute.
Der "Mute"-Knopf
blendet einfach das gewählte Instrument aus.
Der maximale Ausschlag (Peak) zeigt an, daß die maximale Lautstärke des Instruments
erreicht ist. Der maximale Ausschlag muß im Bereich von 0.0 bis 1.0 liegen. Andernfalls
kommt es zu Störungen und Verzerrungen (besonders beim OSS-Audiotreiber). In einem solchem
Fall ist es besser, die Lautstärke etwas abzusenken.
Zu guter letzt befinden sich die Lautstärkeregler über einem VU-Meter. So ist es einfach den Maximalausschlag(Peak) der Lautstärke von jedem Instrument anzupassen.